VfL Oythe – BBSC Berlin 3:0 (22, 13, 14)
Die 2. Volleyball Bundesliga Pro rollte am vergangenen Wochenende in die neue Saison. Zum Saisonauftakt trafen die Berlinerinnen vom BBSC Berlin auf den VfL Oythe südwestlich von Bremen, konnten jedoch keine Punkte in die Hauptstadt mitbringen.
Die Gastgeberinnen traten mit einer runderneuerten Mannschaft mit neun Zugängen und neuem Trainer an. Der langjährige Trainer Zoran Nikolic war erst am 21. August 2025 nach seinem Urlaub unerwartet verstorben. Der 60-jährige Serbe war seit 2021 Trainer in Oythe und hatte die Damenmannschaft in die 2. Bundesliga Pro geführt. Die Cheftrainerposition übernahm nunmehr Tomislav Ristoski, den Nikolic 2022 als Cotrainer vom TV Cloppenburg geholt hatte. Nikolic hatte zudem die Mannschaft für die neue Saison bereits zusammengestellt und verstärkt: In schöner Oyther Tradition ist das Aufgebot sehr international ausgerichtet. Sechs Spielerinnen kommen aus anderen Staaten, zum Stammsechser gehören Athletinnen aus Bulgarien, den USA, Polen und Großbritannien. Kein Wunder, dass die Niedersachsen in der Saisonvorbereitung glatt Erstliga-Aufsteiger ETV Hamburg mit 4:0 einen Denkzettel verpassten.
Die Berlinerinnen traten mit den Neuzugängen Maja Pahlke auf der Diagonalposition, Paula Reinisch auf Außenannahme sowie Melani Ligacheva (Libero) im Stammsechser auf. Der BBSC startete zunächst super stark mit einer frühen 9:12 Führung. Oythe hatte mit einer Auszeit reagiert und kämpfte sich zurück zum 17:17. Knackpunkt waren dann 4 Punkte in Folge für Oythe zum 23:20. In der spannenden Schlussphase hatten die Gastgeberinnen die besseren Nerven und entschieden den ersten Durchgang mit 25:22 für sich.
Die favorisierten Südoldenburgerinnen kamen nun immer besser ins Spiel. Mit druckvollen Aufschlägen, starker Blockarbeit und konsequenten Angriffen (besonders über die Diagonale Tyws) erspielte sich das Team schnell eine deutliche Führung von 9:3, und der BBSC hatte arge Mühe gegenzuhalten. Beim 21:11 war der Satz faktisch entschieden.
Im 3. Satz wollte der BBSC noch einmal die Krallen zeigen, was bis zum 10:10 auch gut gelang. Dann drehte Oythe erneut auf und überzeugte in Aufschlag und Angriffshärte sowie Block/Feldabwehr. Der BBSC schaffte es kaum, die eigenen Angriffe zu zählbaren Punkten durchzubringen, fast durchgängig konnte Oythe die Angriffe entschärfen. Der Weg vom 10:10 zum 25:14 verdeutlicht die immense Stärke der Gastgeberinnen, die in dieser Form sicher eines der Favoritenteams der Saison in der Liga sind.
Die meisten Punkte auf Berliner Seite erzielte noch Annalena Grätz mit 7 Zählern. Zur MVP des Abends wählten die Trainer die englische Nationalspielerin Georgia McGovern (für Zweitligaverhältnisse großartiges Setting mit starken Aufschlägen und super Blockverhalten), die ebenfalls wie Mit-MVP Noelani Kleiner auf der Zuspielposition agiert. Funfact: Noelani Kleiner erhielt zum 3. Mal die MVP Medaille im ihrem 3. Spiel gegen Oythe!
Berlins neuer Trainer Manuel Müller, den die Fans noch gut aus BR Volleys- und KSC-Zeiten (Co-Trainer) oder der Erfurter Erstligasaison 2016/17 (Cheftrainer) kennen, analysierte: „Als Erstes einen so starken Gegner zu haben, ist für unsere eigene Entwicklung gut – wir haben sehr viele Anhaltspunkte aus dem Spiel mitnehmen können, was uns noch fehlt und wo wir anfällig sind. Jetzt haben wir die Möglichkeit, diese Dinge abzustellen und für Gegner besser gewappnet zu sein – zum Beispiel am kommenden Samstag gegen Aufsteiger Markkleeberg.“ Das Spiel gegen die Randleipziger beginnt um 18:00 Uhr in der Köpenicker Hämmerlinghalle.
Für den BBSC im Einsatz: Helena Schmidt, Sophia Minlend, Noelani Kleiner, Sarah Nur Kayadibi, Romy Birnbaum, Paula Reinisch, Anna-Lena Vogel, Annalena Grätz, Angelina Meyer, Maja Pahlke, Hanna Christin Lengkey, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Melani Ligacheva